Beitrags-Archiv für die Kategory 'Ochsenherzen'

Ochsenherzen, herbstlich

Samstag, 11. Oktober 2008 18:10

Hätt ich gar nicht gedacht, dass heuer noch ein Ochsenherzenbeitrag fällig ist. Aber natürlich ist mit der Gewinnung der Samen das Gartenjahr nicht abgeschlossen. Heute habe ich das Beet leergeräumt. Die letzte rote Tomate mit ihren Runzeln wirkt sehr herbstlich, finde ich.

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Ganz erstaunlich, was da an Pflanzenmasse zusammenkommt! Das wandert natürlich auf den Kompost. Man könnte es auch kleinschneiden und das Beet damit düngen, Tomaten mögen das. Aber ich habe keine Zeit, das ganze Zeug zu zerkleinern, also Kompost. Auch der wird ja irgendwann das Beet bereichern.

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Eine kleine Ernte gab es auch noch. Grüne Tomaten. Roh sind sie giftig. Aber ich erinnere mich an ein Chutney aus grünen Tomaten, das ich im Vorjahr für viel Geld in einem Wiener Feinkostladen erstanden habe. Vielleicht versuch ich es heuer ja selbst.

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Thema: Ochsenherzen, Lebensmittel | Kommentare (0) | Autor: sonja

Der Kreis schließt sich

Montag, 18. August 2008 18:40

Wenn die Ochsenherzen in ihrer ganzen roten Pracht geerntet werden können, ist es Zeit an das nächste Jahr zu denken und Samen für die Aussaat zu ernten.  Also schöne, sortentypische, aromatische vollreife Früchte auswählen, am besten von verschiedenen Pflanzen. Gut wären bis zu 12 verschiedene, ich bringe es auf vier bis fünf. Scheint aber zu funktionieren, ich mach das ja schon einige Jahre.

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Der erste Schritt: Früchte aufschneiden und die Samen mit einem Löffel herausholen. Es spricht nichts dagegen, den Rest trotzdem zu essen.

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Die Samen kommen mitsamt dem dran haftenden Fruchtfleisch in ein Glas. Wasser dazu und eine Prise Zucker. Nicht luftdicht verschließen, ich decke das Glas nur mit einem Stück Küchenrolle ab. Diese Methode der Saatgutaufbereitung nennt sich Nassreinigung mit Gärung.

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Die Anleitung für die Saatgutaufbereitung stammt aus dem unverzichtbaren Arche-Noah „Handbuch Samengärtnerei“ von Andrea Heistinger. Nach ca. zwei Tagen bildet sich eine dünne Hefeschicht an der Oberfläche des Glases. Diese Gärung dient dazu, die Samenhülle oder Keimschutzschicht abzubauen. Ist das geschehen, greifen sich die Samen nicht mehr glitschig, sondern rau an. Die Keimschutzschicht ist auch dann abgebaut, wenn die Samen zu Boden sinken und sich das Fruchtfleisch im oberen Teil des Glases sammelt.

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Wenn es soweit ist, das Wasser mit dem oben schwimmenden Fruchtfleisch abgießen. Mehrmals wiederholen und in einem Sieb mit fließendem Wasser nachreinigen.

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So sehen die gereinigten Samen aus.

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Jetzt müssen sie trocknen. Dafür geb ich sie in Kaffeefilter und lasse sie an einem luftigen, warmen Ort – aber nicht in der Sonne – trocknen.

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In den Filtertüten könnten sie schon überwintern. Besser noch man löst sie vorsichtig vom Papier ab und gibt sie in kleine Dosen – früher hab ich immer Filmdosen genommen, aber die existieren ja nicht mehr. Das alles ist übrigens halb so aufwendig, wie es vielleicht klingt.

Fazit eines Paradeiserjahres: Zu meinen Ochsenherzen hatte ich schon seit Jahren eine besondere Beziehung. Durch die Dokumentation von der Aussat bis zur Samenernte hat sich diese Beziehung noch verfestigt. Viele Leute reden mich drauf an und es tut mir nur leid, dass so ein Blog keine Kostproben ermöglicht. Vielleicht muss ich für nachstes Jahr rechtzeitig ein Paradeiserfest einplanen!

 

Thema: Ochsenherzen, Lebensmittel, Ich mach mir Gedanken | Comments Off | Autor: sonja

Ein Schnitt durchs Herz

Montag, 4. August 2008 10:45

So ein großgewachsenes Ochsenherz wiegt beinahe ein halbes Kilo! Das Fruchtfleisch schmeckt süß, es gibt nur wenige Kerne. Die reifen Paradeiser lassen sich ganz leicht schälen – einfach so in rohem Zustand, überbrühen ist nicht nötig.

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Wer jetzt auf Tomatenrezepte spitzt, den muss ich leider enttäuschen. Wir essen sie einfach so, zum Verkochen finde ich sie zu schade. Höchstens eine kalte Tomatensauce  – geschält, würfelig geschnitten, mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Olivenöl und frischem Basilikum – das mach ich heute vielleicht. Pasta dazu und basta!

Wer trotzdem noch auf Tomatenrezepte spitzt, dem geb ich einen Tipp. Im aktuellen Feinschmecker gibt es eine Beilage über Tomaten unter dem Titel „Rotes Glück“ mit guten Basis-Rezepten und ein paar feinen und interessanten Gerichten – schön fotografiert sowieso. Leider online nicht verfügbar.

 

Thema: Ochsenherzen, Lebensmittel | Comments Off | Autor: sonja

Ernten und essen

Samstag, 26. Juli 2008 22:16

Seit der Aussaat sind genau vier Monate vergangen – am 25. März habe ich die Samen in die Erde gelegt und den ersten Beitrag darüber geschrieben. Und heute haben wir die erste Paradeiser verspeist!

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Ganz pur, mit Maldon Sea Salt, weil es so schön knusprige Kristalle hat, Olivenöl aus Sizilien und einem guten Gragger-Weißbrot, das wir am vormittag am Karmelitermarkt in Wien gekauft haben. Das hat schon was – das erste Ochsenherz aus dem eigenen Garten. Ein paar Sonnentage sind allerdings dringend nötig, damit sich der Geschmack richtig entwickeln kann.

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Die Ungeduld der Ochsenherzen-Gärtnerin

Sonntag, 20. Juli 2008 13:42

Die Ochsenherzen werden rot! Das Foto stammt von gestern, der zarte rötliche Schimmer ist deutlich erkennbar, ebenso wie die Rippen, die für die Ochsenherzen so typisch sind. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern und die erste Paradeiser aus dem Garten kann verspeist werden.

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Obwohl – mit der ersten roten Frucht ist das so eine Sache. Mein Verstand sagt mir, ich soll sie für die Samengewinnung am Strauch lassen, denn früh rot und reif werden ist ja eine sehr erwünschte Eigenschaft. Mein Herz und mein Bauch sagen: essen! Mal sehen, wer heuer gewinnt. Der Rest der Familie hat ja auch ein Wörtchen mitzureden und vielleicht werden ja bald mehrere reif. . . Hab ich erwähnt, dass es schon wieder regnet??

 

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Rot fehlt!

Dienstag, 15. Juli 2008 18:34

Das ist keine Anspielung auf aktuelle politische Zustände, sondern einfach eine Beschreibung der Ochsenherzen im Garten. Die Fotos zeigen den „paradeisischen“ Zustand am 8. Juli. Mittlerweile sind sie eh noch größer geworden.

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Was fehlt ist das Rot!! Ist aber auch kein Wunder bei dem Wetter.

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Klein, grün, vielversprechend

Freitag, 20. Juni 2008 18:40

Die Ochsenherzen wachsen und man kann sich schon vorstellen, wie es sein wird, wenn sie statt klein und grün, groß und rot sind. Mehr Worte gibt es heute nicht – keine Zeit, keine Lust zum Schreiben. Der Garten lockt. . .

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Thema: Ochsenherzen, Politik, Lebensmittel | Comments Off | Autor: sonja

Wie blühen Ochsenherzen?

Dienstag, 10. Juni 2008 8:27

Für alle, die den Anfang dieser Geschichte verpasst haben: Ochsenherzen sind eine Tomatensorte, die ich in meinem Garten pflanze und zwar jedes Jahr aus den selbstgeernteten Samen vom Vorjahr. Jetzt blühen sie! Der viele Regen hat ihnen gut getan und die Pflanzen schießen geradezu in die Höhe.

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Mit den Tomatenpflanzen ist allerdings das Unkraut (Wildkraut – für politisch ganz Korrekte) mit gewachsen und muss ein bisschen dezimiert werden. Ganz vorne sieht man meine Zucchinipflanzen, die blühen auch schon.

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Meine Tochter hat mich gefragt, wieso ich diese Ochsenherzen-Geschichten auch in die Kategorie „Politik“ ablege? Natürlich ist das eine ganz private Sache – einerseits. Andererseits ist doch das Private politisch und es kann gar nicht schaden, sich das wieder mal in Erinnerung zu rufen. Und ein politischer Akt ist es auch, Saatgut zu erhalten und selbst zu vermehren und diese Arbeit nicht allein Arche Noah  zu überlassen. Das Essen in „die eigene Hand“ zu nehmen, find‘ ich auch ziemlich sinnvoll. Und es macht Spass – wenn nicht gerade wieder mal die Schnecken die Herrschaft im Garten übernehmen, oder die Wühlmäuse, . . .

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Bunte Vielfalt und einsame Spitze

Montag, 19. Mai 2008 16:09

Eine kleine Zeitreise in den Sommer können wir ja machen, während draussen gerade doch noch so eine Art „Eisheiligen“- Wetter herrscht. Ja so schaut das aus, wenn man viele verschiedene Sorten von Tomaten anbaut und erntet. Sehr verlockend!

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Vor einer Woche glaubten wir ja, es würde es  keine Eisheiligen geben! Mittlerweile wissen wir es besser – sie haben sich einfach verspätet. Wie auch immer, die Paradeispflanzen sind in der Erde. Sie werden es schon aushalten, sind ja abgehärtet.

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Ich baue immer nur diese eine Sorte (Ochsenherzen) an , weil ich sie sortenrein erhalten will und das funktioniert nicht, wenn andere Paradeiser in der Nähe sind. Also verzichte ich auf die bunte Paradeiser-Vielfalt, die ich auch im Garten haben könnte, wenn ich Samen oder Pflanzen kaufen würde. Schweren Herzens zwar, aber geschmacklich sind unsere Ochsenherzen ohnehin einsame Spitze.

Optisch und auch sonst spricht schon einiges für Vielfalt. Das Foto ganz  oben zeigt einen Bruchteil der Möglichkeiten. Die bunte Pracht stammt von den Feldern und Gärten von Regine Bruno, die mit ihrem genialen Konzept auch Menschen ohne Garten zu eigenem Gemüse verhilft. Man mietet eine Parzelle, der Anbau wird von Biobäuerinnen und -bauern erledigt, dann kümmert man sich selbst weiter darum und erntet, erntet, erntet – selbst. Solche „Selbsternte-Flächen“ gibt es schon in ganz Österreich und die kompetenteste Anlaufstelle für Interessierte ist Regine Bruno.

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Und zum Schluss noch eine kleine Zeitreise – ja, sie werden uns schmecken, die grünen, gelben und roten Früchtchen. Im Salat, als Suppe oder Sugo oder am besten einfach so, aufgeschnitten,  mit Salz und feinstem Olivenöl.

 Fotos: Regine Bruno, www.selbsternte.at

Thema: Ochsenherzen, Politik, Lebensmittel, Ich mach mir Gedanken | Comments Off | Autor: sonja

Ochsenherz, was willst du mehr?

Donnerstag, 1. Mai 2008 15:23

Keine drei Wochen ist es her, seit die frisch pikierten Pflänzchen in ihren neuen Töpfleicht beleidigt ausgeschaut haben. Und jetzt sind sie schon 25 cm hoch, kräftig und eindeutig erkennbar als Paradeiserpflanzen. Abgehärtet sind sie auch, denn sie kommen fast täglich an die frische Luft. Aber bis zum Auspflanzen brauchen wir noch ein bisschen Geduld. Vor den Eisheiligen kommt das nämlich keinesfalls in Frage.

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Aus der richtigen Perspektive schaut es im Wintergarten aus wie in einem Pflanzendschungel. Vorne Paradeiser, hinten Rosen – allerdings schon fast verblüht.

Thema: Ochsenherzen, Lebensmittel | Comments Off | Autor: sonja