Eigenes Feuer
Als philosophischer und politischer Begriff beschreibt Mündigkeit „das innere und äußere Vermögen zur Selbstbestimmung. Mündigkeit ist ein Zustand der Unabhängigkeit. Mündigkeit besagt, dass man für sich selbst sprechen und sorgen kann. Mündigkeit wird oft in einem Atemzug mit dem Begriff der Emanzipation genannt.“ (Quelle: Wikipedia)
Mir geht es um einen möglichst selbstbestimmten – mündigen – Umgang mit dem Essen. Ich persönlich halte es für wichtig, dass Menschen in der Lage sind, sich selbst gut zu versorgen und das schließt das Kochen mit ein. In dem Zusammenhang finde ich es interessant, dass Mündigkeit historisch auch mit der Verfügung über ein eigenes Feuer in Zusammenhang steht. Der Besitz des eigenen Feuers wurde zur „juristischen Bedingung des vollen Markgenossenrechtes auf dem Lande und der bürgerlichen Mündigkeit in der Stadt. (…) Das eigene Feuer ist also im älteren Recht nicht nur ein Zeichen von Häuslichkeit, sondern geradezu dingliche Vorraussetzung der Teilnahme an den Rechten und Pflichten eines Bürgers (Walter Weiss, zitiert nach: Der Architekt, der Koch und der gute Geschmack, S. 10).
Dieser Gedanke hat was, finde ich. Auch heute noch, wenn das eigene Feuer nur mehr aus einer Gasflamme oder einem Cerankochfeld besteht.