Radioköchin
Drei wichtige Dinge hätte ich heute erledigen wollen, da sie aber nicht GANZ dringend waren, hab ich mich anders entschieden und stattdessen gebacken und gekocht. Das war auch insofern fein, als es gerade später Mittag war und ich den lauten Mixer für die Torte schon abstellen konnte, als Albert Hosp begann in Ö1 bis zwei wunderbare Musik zu spielen. Beim Obst schneiden komme ich ganz von selbst in eine „entspannte Hörhaltung“ wie es im Untertitel der Sendereihe heißt und Lärm macht es auch keinen.
Das ist bei der Topfencreme mit Orangensaft und Vanille schon anders – man könnte sie natürlich mit der Hand aufschlagen, aber mir ist der Mixer lieber und ich versäum ja auch nur ein, zwei Minuten von der Sendung, in der es heute viele Chorlieder gibt, was mich freut, weil ich selber gerne singe, wenn auch nur in einer privaten Gruppe, dafür mit einer wunderbaren Chorleiterin.
Mittlerweile ist die Küche mit dem Duft der Haselnusstorte erfüllt und ich kann sie aus dem Ofen nehmen und während sie abkühlt die Buttercreme dazu rühren. Die Torte ist natürlich Luxus, gibt es normalerweise nur zum Geburtstag und wenn ich mir eine Freude machen will. Also heute.
Glücklicherweise spielt Albert Hosp Franui erst, nachdem ich den Mixer für die Creme wieder abgestellt habe. Franui ist großartig und „Du bist die Ruh“ von Schubert hätt‘ ich ungern verpasst, noch dazu gibt es gleich darauf das selbe Lied noch mal in einer Aufnahme von 1937, gesungen von Joseph Schmiedt.
Jetzt fehlt noch etwas fürs Mittagessen und das wird heute ein Sugo aus der Dose – ja, das gibt es bei mir auch manchmal, aber nicht so wie manche jetzt vielleicht denken. Ich nehme Tintenfischstücke aus der Dose, Tomatenfilets aus der Dose und köchle sie mit Olivenöl, Knoblauch und Rosmarin ganz sachte ein paar Minuten. Später werd ich Spaghetti drunter mischen und ich weiß, es wird köstlich schmecken! Ö1 bis zwei ist vorbei und ich kann noch diesen Beitrag schreiben, bevor ich das Nudelwasser aufstellen muss.
Fein war’s.