Bunte Vielfalt und einsame Spitze

Montag, 19. Mai 2008 16:09

Eine kleine Zeitreise in den Sommer können wir ja machen, während draussen gerade doch noch so eine Art „Eisheiligen“- Wetter herrscht. Ja so schaut das aus, wenn man viele verschiedene Sorten von Tomaten anbaut und erntet. Sehr verlockend!

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Vor einer Woche glaubten wir ja, es würde es  keine Eisheiligen geben! Mittlerweile wissen wir es besser – sie haben sich einfach verspätet. Wie auch immer, die Paradeispflanzen sind in der Erde. Sie werden es schon aushalten, sind ja abgehärtet.

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Ich baue immer nur diese eine Sorte (Ochsenherzen) an , weil ich sie sortenrein erhalten will und das funktioniert nicht, wenn andere Paradeiser in der Nähe sind. Also verzichte ich auf die bunte Paradeiser-Vielfalt, die ich auch im Garten haben könnte, wenn ich Samen oder Pflanzen kaufen würde. Schweren Herzens zwar, aber geschmacklich sind unsere Ochsenherzen ohnehin einsame Spitze.

Optisch und auch sonst spricht schon einiges für Vielfalt. Das Foto ganz  oben zeigt einen Bruchteil der Möglichkeiten. Die bunte Pracht stammt von den Feldern und Gärten von Regine Bruno, die mit ihrem genialen Konzept auch Menschen ohne Garten zu eigenem Gemüse verhilft. Man mietet eine Parzelle, der Anbau wird von Biobäuerinnen und -bauern erledigt, dann kümmert man sich selbst weiter darum und erntet, erntet, erntet – selbst. Solche „Selbsternte-Flächen“ gibt es schon in ganz Österreich und die kompetenteste Anlaufstelle für Interessierte ist Regine Bruno.

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Und zum Schluss noch eine kleine Zeitreise – ja, sie werden uns schmecken, die grünen, gelben und roten Früchtchen. Im Salat, als Suppe oder Sugo oder am besten einfach so, aufgeschnitten,  mit Salz und feinstem Olivenöl.

 Fotos: Regine Bruno, www.selbsternte.at

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Ich koche, also bin ich – unabhängig

Samstag, 10. Mai 2008 14:10

Nicht alles kann ohne schwerwiegende Folgen ausgelagert werden – kritische Anmerkungen einer kochenden Zeitgenossin:

Aus den aktuellen Krisen rund um Nahrungsmittelknappheit und Hungerrevolten können wir vieles über Abhängigkeit und deren Folgen lernen. Zwar gibt es für die derzeitigen Probleme mehrere Ursachen – verdorbene Ernten im vergangenen Jahr, hohe Ölpreise, die steigende Nachfrage nach Agro-Sprit und die mit all dem zusammenhängenden Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln. Die wahrscheinlich wesentlichste Ursache aber heißt Abhängigkeit: Auf Grund der jahrelangen internationalen Politik mutierten zahlreiche Länder des Südens von Selbstversorgern zu Importeuren von Nahrungsmitteln. Statt in die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu investieren, wurde sie durch den lukrativeren Anbau von Exportware für den Weltmarkt verdrängt. In der Folge verschwanden lokale Sorten, örtlich angepasstes Saatgut und auch das Wissen um geeignete Anbaumethoden. Der Preis dafür ist eine steigende Abhängigkeit vom Weltmarkt, von Nahrungsmittelimporten, von multinationalen Saatgutfirmen. Solange die Preise für Grundnahrungsmittel niedrig waren, schien das nicht so schlimm zu sein. Doch unter den heutigen Bedingungen ist es für viele Menschen eine Katastrophe.

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Plastikflasche mit Weizenmehl, Glukosesirup, Trockenhühnerei und Vollsalz.

Was wir im industrialisierten Norden daraus lernen können ist, dass es Ernährungssicherheit ohne Ernährungssouveränität nicht gibt. Abhängigkeit, mangelnde Gestaltungsmacht und fehlendes Know-how führen gerade in einem derart existenziellen Bereich wie dem Essen früher oder später zu Problemen. Aber genau in diese Richtung scheinen sich die Ernährungsgewohnheiten westlicher Gesellschaften zu entwickeln. Viele Studien und Untersuchungen kommen da zu ganz ähnlichen Schlüssen: „Kochen und alles, was sich rund um die alltägliche Ernährung rankt, wird aus dem privaten Bereich mehr und mehr verdrängt“, konstatiert beispielsweise die Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler in einer aktuellen Studie des Zukunftsinstituts. Zeitmangel durch berufliche und andere familiäre Verpflichtungen, sowie der Wunsch nach persönlicher Freizeit spielen dabei eine Rolle. Dadurch verschwindet allerdings schön langsam auch das Wissen um die sachgemäße Verwendung von Lebensmitteln und die Fertigkeiten, die für das Kochen nötig sind.

Die Industrie hat auf diese Entwicklungen längst reagiert. Das Angebot an Fertig- und Halbfertiggerichten wird immer größer und auch die Qualität dieser Produkte wächst, entsprechend den gestiegenen Ansprüchen der KonsumentInnen, was Frische, Geschmack und Gesundheit betrifft. Was allerdings mitwächst ist die Abhängigkeit von den Angeboten der Nahrungsmittelhersteller. Mittlerweile gibt es schon Palatschinkenteig in Plastikflaschen. Eier, Milch und Mehl im richtigen Verhältnis zusammenmischen, das können offenbar viele nicht mehr. Das „Outsourcen“ der täglichen Versorgungsarbeit bringt zwar kurzfristig Entlastung, längerfristig gesehen ist der Preis dafür allerdings eine steigende Abhängigkeit vom Angebot der Nahrungsmittelindustrie und der Supermärkte.

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Zutaten für selbstgemachte Palatschinken/Pfannkuchen: Eier, Mehl, Milch.

Natürlich gibt es auch den gegenteiligen Trend: Wer unter der Woche keine Zeit hat, geht zumindest am Wochenende auf den Bauernmarkt einkaufen, zelebriert vielleicht das Kochen im Freundeskreis und gönnt sich am Samstag Abend einen Kochkurs beim Spitzenkoch. Aber machen wir uns da bloß nichts vor, diese Gegenbewegung erfasst nur einen kleinen Teil der Gesellschaft. Der Trend in Richtung Auslagern von Versorgungsarbeit – ob beim Putzen, bei der Kinderbetreuung, der Versorgung alter Menschen oder beim Kochen – ist wohl mächtiger, schon weil wirtschaftliche Interessen dahinter stehen. Dass diese Art des Lebens von einer Mehrheit bevorzugt wird, glaube ich hingegen nicht. Es ist wohl mehr ein sich arrangieren unter schwierigen Rahmenbedingungen. Und bei den Rahmenbedingungen müsste man auch ansetzen, denn die alltäglichen Belastungen sind real und der Wunsch nach Entlastung nur allzu verständlich.

Mag sein, dass die Lage in Österreich in Hinblick auf das Kochen und den Umgang mit Nahrungsmitteln (noch) nicht ganz so schlecht ist, wie beispielsweise in England, wo die Regierung vor kurzem das Kochen auf den Lehrplan der 11- 14 jährigen gesetzt hat – im Kampf gegen das zunehmende Übergewicht schon bei Kindern. Aber müssen wir mit geeigneten Maßnahmen warten, bis es bei uns auch soweit ist? Kochunterricht und Geschmacksbildung á la Slow Food wären auch in österreichischen Lehrplänen sinnvoll. Eine bessere Aufteilung der Erwerbsarbeit könnte mehr Zeit für die Versorgungsarbeit bringen. Diese in Familien gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen wäre ebenfalls ein wichtiger Schritt.

Derzeit leiden wir in unseren Breitengraden „nur“ unter erheblichen Preissteigerungen bei Lebensmitteln – was allerdings für Menschen mit geringen Einkommen schon schlimm genug ist. Ernährungssicherheit und -souveränität haben eine globale Dimension, eine nationale und – eine persönliche. Die beiden ersten Dimensionen prägen gerade die Schlagzeilen. Höchste Zeit auch mal einen Blick auf die persönliche Dimension dieses brisanten Themas zu werfen. Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität fangen nämlich in den privaten Küchen und Haushalten an.

P.S.: Ich habe den Palatschinkenteig aus der Plastikflasche nicht ausprobiert und habe es eigentlich auch nicht vor. Da geht es gar nicht um Geschmack, sondern das ist einfach ein absolut absurdes Produkt. Soviel überflüssiges Plastik für 4 – 6 Palatschinken!

Hier ist noch mein Lieblingsrezept für selbstgemachte Palatschinken: 2 Eier, 200 ml Milch, 100 g Mehl, eine Prise Salz und ein kleiner EL Olivenöl versprudeln – eine halbe Stunde stehen lassen, backen, am besten sofort essen und genießen!

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Ochsenherz, was willst du mehr?

Donnerstag, 1. Mai 2008 15:23

Keine drei Wochen ist es her, seit die frisch pikierten Pflänzchen in ihren neuen Töpfleicht beleidigt ausgeschaut haben. Und jetzt sind sie schon 25 cm hoch, kräftig und eindeutig erkennbar als Paradeiserpflanzen. Abgehärtet sind sie auch, denn sie kommen fast täglich an die frische Luft. Aber bis zum Auspflanzen brauchen wir noch ein bisschen Geduld. Vor den Eisheiligen kommt das nämlich keinesfalls in Frage.

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Aus der richtigen Perspektive schaut es im Wintergarten aus wie in einem Pflanzendschungel. Vorne Paradeiser, hinten Rosen – allerdings schon fast verblüht.

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Du isst, wie du bist?

Mittwoch, 23. April 2008 8:40

Am 7. Mai findet in Bonn eine interessante Tagung statt, die durch die extrem gestiegenen Lebensmittelpreise zusätzliche politische Brisanz erhält. Einen Zusammenhang zwischen Bildungsgrad, Einkommen und Ernährungskompetenz belegen viele Studien. Die Frage ist, wie die Ernährungskompetenz von sozial schwachen Menschen gestärkt werden kann? Meine Kollegin Silvia Danninger wird in Bonn unsere Erfahrungen aus dem Projekt „Food Literacy“ einbringen, wo wir uns  – gemeinsam mit dem Veranstalter, dem aid-infodienst, genau mit diesem Thema beschäftigt haben.  Die Tagung ist bereits ausgebucht, das Interesse also offenbar groß.

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Hier ein Auszug aus dem Tagungsflyer:

Du isst, wie Du bist?
Ernährungskompetenz ist Lebenskompetenz

Die Kluft zwischen dem gesundheitlichen Allgemeinzustand gut situierter Bürger und sozial schwächeren Menschen wird immer größer. Mangelnde Ernährungskompetenz ist ein Grund, weshalb Menschen mit geringer Bildung oder niedrigem Einkommen wesentlich häufiger Übergewicht haben als Personen mit einem höheren Bildungsgrad. Fakt ist: Je geringer die Bildung, die soziale Schicht und das Einkommen, desto größer ist die Anzahl übergewichtiger oder adipöser Männer und Frauen. Armut und mangelnde Bildung erhöhen somit das Risiko zu erkranken und verringern die Lebenserwartung.

Auf dem 11. aid-Forum „Du isst, wie du bist? – Ernährungskompetenz ist Lebenskompetenz“ gehen wir deshalb der Frage nach, wie man Zugang zu den betroffenen Bevölkerungsgruppen finden kann: Wie kann die Ernährungskompetenz von sozial schwachen Familien oder Familien mit Migrationshintergrund gestärkt werden? Wie können sie in die Lage versetzt werden, ihr Essverhalten zu reflektieren und eine Verbesserung der Ernährungssituation selbst in die Hand zu nehmen?

Im Verlauf des Forums soll geklärt werden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Menschen auch wirklich zu erreichen und eine Trendwende herbeizuführen. Anhand von verschiedenen Praxisbeispielen zeigen wir, wie Familien durch den Erwerb von Ernährungskompetenz ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und genussvoll gestalten können.

Quelle: www.aid.de

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Ochsenherzen, leicht pikiert

Montag, 14. April 2008 8:35

Es war schon höchste Zeit, die Pflänzchen aus ihrem WG-Leben in der grünen Kiste zu erlösen. In der Fachsprache heißt das „pikieren“. Im eigenen Topf wird jede von ihnen zu einer kräftigen Pflanze heranwachsen, bevor sie dann ab Mitte Mai ins Beet dürfen.

Gartentisch mit Jungpflanzen

Alles ist vorbereitet – Erde, Töpfe und sogar das Wetter spielt mit.

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Natürlich sind es wie jedes Jahr viel zu viele. So viel Platz hab ich einfach nicht im Garten.

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Die Auswahl fällt schwer, eigentlich schauen alle Pflänzchen  vielversprechend aus.

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Gleich nach dem Umsetzen sind sie wirklich leicht „pikiert“. Aber das gibt sich bald.

Natürlich kann man auch gleich fertige Pflanzen kaufen, mittlerweile gibt ja schon eine gewisse Sortenvielfalt. Aber diese eine Sorte, die wir mittlerweile als „unsere“ bezeichnen, gibt es so eben nirgends. Außerdem ist der Umgang mit Saatgut ein absolut (überlebens-)wichtiges und hochpolitisches Thema. Es berührt die Frage der biologischen und der Kulturpflanzenvielfalt ebenso wie die Frage der Verfügungsmacht über Saatgut.  Arche-Noah-Obmann Peter Zipser hat dazu in einem Standardinterview die wichtigsten Fragen angesprochen.

Tipp: Bei Arche Noah kann man übrigens Bio-Saatgut beziehen, Pflanzen kaufen, sich informieren und vieles mehr. Ein sehr nützliches Buch ist das „Handbuch Samengärtnerei“ von Adrea Heistinger – ebenfalls erhältich im Shop bei Arche Noah.

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Fünf Elemente mit viel Geschmack

Freitag, 11. April 2008 9:10

Fünf Elemente Ernährung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin erlebt schon seit längerer Zeit einen ziemlichen Boom.  Ich kenne viele Leute, die damit gute Erfahrungen gemacht haben. Ich selber hab’s nicht so damit, ABER – ich mag die Rezepte: Die Zusammenstellung der Lebensmittel, die Gewürze – das alles überzeugt mich einfach vom Geschmack her.

Das hat sich auch gestern wieder bestätigt. Claudia Nichterl, Ernährungsberaterin nach den 5 Elementen und Kochbuchautorin hat ihre beiden neuesten Werke präsentiert. Der Ort des Geschehens ist übrigens selbst einen Besuch wert – die Buchhandlung Thrill & Chill hat sich auf Kochbücher und Krimis spezialisiert und bietet Spannung und Kulinarik vom Feinsten in wirklich entspannter Atmosphäre. Helga Hanl-Lohn, die Gründerin und Geschäftsführerin der Buchhandlung, kann offenbar auch sehr gut kochen. Sie hat für Kostproben nach Rezepten aus Claudia Nichterls Büchern gesorgt und die waren absolut schmackhaft und fein: ein wunderbar scharfes Hühnercurry mit Quinoa und danach einen Zucchinikuchen mit Rosmarinjogurt serviert.

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Die beiden neuen Bücher und auch die anderen, die es schon gibt, kann ich jedenfalls allen Menschen, die gerne gut essen, wärmstens empfehlen.  Die Rezepte sind einfach, alltagstauglich und geschmacklich vielversprechend. Die Bücher sind bei av-Buch erschienen und kosten € 19,90,-.

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Große Ochsenherzen, ganz klein, Teil 2

Sonntag, 30. März 2008 19:32

Gestern waren die ersten Spitzen sichtbar,  aber noch unfotografierbar – zumindest für mich.  Heute sind sie schon grün und mindestens drei Zentimeter groß, meine Paradeispflanzen. Wahnsinn, wie schnell das geht. Und weil heute so ein schöner, warmer Tag war, habe ich sie schon für ein paar Stunden an die frische Luft gebracht.

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Slow Food Mitglied Jamie Oliver

Donnerstag, 27. März 2008 18:59

Jamie Oliver ist Slow Food Mitglied, schon seit langem, wie er in einem heute entdeckten Interview auf der Website von Slow Food Deutschland erklärt:

Ich liebe die Slow-Food-Bewegung. Ich bin schon lange Teil davon, bekomme das Magazin, gehe zu den Events und ich finde, das ist eine fantastische Einrichtung von wunderbaren Menschen, wunderbaren Handwerkern, die ihre Leidenschaft schützen wollen oder ihre Familienrezepte u. v. m. Ich liebe, was sie tun. Mein Job ist, der Masse nahe zu bringen, sie ebenfalls zu lieben. Nicht unbedingt direkt, ich will nicht sagen: „Ihr müsst Slow Food lieben.“ Aber es geht mir darum, dass die Menschen Essen lieben, dass sie sich über Essen bewusst Gedanken machen.

Das ganze Interview gibt es hier.

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Und das ist sein aktuellstes Buch, das nicht nur Rezepte, sondern auch Anleitungen zur Gartenarbeit enthält.

 

 

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Große Ochsenherzen, ganz klein

Dienstag, 25. März 2008 13:23

Kaum sind Osterschinken, Eierkren und Reindling verspeist, muss die Gartensaison eröffnet werden. Vorerst noch in einem Blumenkistel im Haus bzw. im Wintergarten. Die unscheinbaren Krümel auf dem Foto sind zukünftige Paradeiser (Tomaten) und zwar eine Sorte, die wir ganz besonders mögen und jedes Jahr selbst aus den Samen ziehen, die wir im Sommer davor auch selbst aus den besten Früchten gewonnen haben. Das klingt nach Aufwand, ist es auch, aber es lohnt sich. 

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Die erste Paradeiser dieser Art habe ich von meinem Vater bekommen, der sie von einer Freundin geschenkt gekriegt hat, die sie von einem Urlaub in Kroatien mitgebracht hat. Das nenn ich Ursprungszeugnis! Der Form nach handelt es sich offenbar um Ochsenherzen, sehr große, fleischige, gerippte Tomaten, die einfach großartig schmecken. Sie sind süß, haben gerade richtig viel (also eher wenig) Säure, wenig Kerne – die Samengewinnung ist also gar nicht einfach.  Lieber würden wir ja alle Früchte essen, aber das würde sich dann halt im nächsten Sommer rächen, also muss in diesem Fall die Vernunft über die Esslust siegen. Jetzt liegen die Samen jedenfalls in der Erde, werden sorgfältig feucht gehalten und sobald die ersten grünen Spitzen zu sehen sind, schreibe ich weiter.

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Nach Italien mit Slow Food

Dienstag, 18. März 2008 20:28

Gerade rechtzeitig zur Reisesaison ist der Slow Food Ratgeber „Locande d´Italia“ nun erstmals auch auf deutsch erschienen. Er bietet auf 552 Seiten eine gute Auswahl an Hotels, Pensionen und Bauernhöfen zum Übernachten, ganz der Slow Food Philosophie entsprechend: Gastkultur, einfache, freundliche Gemütlichkeit und vernünftige Preise zeichnen alle Unterkünfte aus. Für alle 20 Regionen Italiens gibt es Empfehlungen mit ausführlicher Beschreibung und zustätzlichen Tipps für gute Ausflugsziele in der Umgebung. Eine ideale Ergänzung für den anderen Slow Food Guide „Osterie d´Italia“, der mir und vielen anderen Menschen schon zu wunderbaren gastronomischen Entdeckungen und Erlebnissen verholfen hat.

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Slow Food Editore: Locande d´Italia. HALLWAG Verlag München, Februar 2008, Preis: € 25, 60

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Slow Food Editore: Osterie d`Italia 2008/09, HALLWAG Verlag München 2008, Preis: € 30,80

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