Große Ochsenherzen, ganz klein
Kaum sind Osterschinken, Eierkren und Reindling verspeist, muss die Gartensaison eröffnet werden. Vorerst noch in einem Blumenkistel im Haus bzw. im Wintergarten. Die unscheinbaren Krümel auf dem Foto sind zukünftige Paradeiser (Tomaten) und zwar eine Sorte, die wir ganz besonders mögen und jedes Jahr selbst aus den Samen ziehen, die wir im Sommer davor auch selbst aus den besten Früchten gewonnen haben. Das klingt nach Aufwand, ist es auch, aber es lohnt sich.
Die erste Paradeiser dieser Art habe ich von meinem Vater bekommen, der sie von einer Freundin geschenkt gekriegt hat, die sie von einem Urlaub in Kroatien mitgebracht hat. Das nenn ich Ursprungszeugnis! Der Form nach handelt es sich offenbar um Ochsenherzen, sehr große, fleischige, gerippte Tomaten, die einfach großartig schmecken. Sie sind süß, haben gerade richtig viel (also eher wenig) Säure, wenig Kerne – die Samengewinnung ist also gar nicht einfach. Lieber würden wir ja alle Früchte essen, aber das würde sich dann halt im nächsten Sommer rächen, also muss in diesem Fall die Vernunft über die Esslust siegen. Jetzt liegen die Samen jedenfalls in der Erde, werden sorgfältig feucht gehalten und sobald die ersten grünen Spitzen zu sehen sind, schreibe ich weiter.